Fahrbericht
Porshe 996 C4 
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Einleitung u. Museum
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Auslieferung
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Exclusive-
Abteilung
4
Mein 996 C4
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Motor
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Fahrwerk
7
Qualität
8
Verbesserungs-
vorschläge
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Powerkit
10
PCM-System
11
Zusammenfassung
12
nach 8.000km
Ergänzung
13
Getriebe-
problem

 
 

 

Fahrbericht
Porsche 996 C4


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Überblick und Museum
Am 05.05.99 gegen 7 Uhr morgens holte mich mein Verkaufsberater Herr Wirth vom PZ Augsburg zu Hause ab. Da meine Frau weder Zeit noch sonderlich Lust hatte das Porsche Werk zu sehen, begleitete mich statt dessen mein alter Herr, der von normalerweise auch nicht  viel Interesse an Porsche zeigt. Die Strecke nach Zuffenhausen war recht frei, und wir waren früher da als nötig, trotz der Fahrt in einem Audi A6 TDI und nicht in einem Porsche (aus verständlichen Gründen). 
Im Werk 2 nahmen wir im Warteraum der Fahrzeugabholung einen Kaffee zu uns und besuchten anschließend das Museum, da wir noch ein wenig Zeit hatten. Von der Fahrzeugen im Museum war ich nicht sonderlich begeistert  (vor allem das bekannte Schnittmodell des 996 fehlte mir), auch wenn sich echte Porsche Fans nach den vielen alten Porsche Fahrzeugen sicherlich die Finger geleckt hätten. Mich persönlich beeindruckte eher der Souvenirladen im Museum, der Porsche Allerlei (Pins, Kleidung, Modelle, Aufkleber und andere nette Sachen) das ansonsten nicht über Selection im PZ erhältlich ist, verkaufte. 

Oben Unten Werksführung

Wenig später traf sich im Warteraum der Fahrzeugabholung eine kleine Gruppe für die Werksführung und ein junger Mann stellte sich als unser Tourguide vor. Wir brachen in Richtung Werkshallen auf, wobei wir während des Weges dorthin viel Historisches zum Thema Porsche erfuhren. Die Besichtigung der Fahrzeugproduktion fing im Obergeschoß an, wo die lackierten und montierten Karosserien über ein computergesteuertes System wie von Geisterhand in Richtung Fertigung bewegt wurden, etwas was man unbedingt einmal im Leben gesehen haben sollte, denn es ist sehr beeindruckend. Dabei erfuhren wir, daß die Karosseriebleche bei BMW gefertigt und dann bei Porsche im Just-In-Time Verfahren angeliefert werden. Es ist nur schade, daß wir weder die Lackiererei noch das Verschweißen der Bleche ansehen konnten, wobei ich allerdings nicht weiß, ob das überhaupt möglich bzw. vorgesehen ist. 

ObenUntenIm Museum - Der Porsche 911 GT 1
Nach der sehr interessanten Begegnung mit den Karosserieliften, liefen wir am Montageband entlang und bewunderten mit welcher Ruhe und Gelassenheit die Fahrzeuge ohne jede Hektik seitens der Monteure Schritt für Schritt mit Teilen ausgestattet wurden. Da ich mir die Montage viel hektischer und schneller vorgestellt hatte, war er eine angenehme Überraschung, daß der Aufbau der Fahrzeuge fast in Zeitlupe erfolgt, was natürlich der Produktqualität dienlich sein dürfte. Auffallend war dabei, daß kaum ältere Arbeiter an der Produktion beteiligt waren und ich sah auch nur eine einzige Frau (in der Sattlerei gab es dagegen mehrere Frauen). Die Produktion schien rein äußerlich sehr sauber und in geordneten Maßen zu verlaufen, was bei einer kleinen Firma wie Porsche wohl nicht so selbstverständlich sein dürfte. Kompliment. 

Erstaunlich auch, wieviel bei Porsche noch per Hand montiert wird und wie die entsprechenden Teile (z.B. kompletter Instrumententräger) nach Produktionsnummer geordnet auf Paletten wartend, auf den Einbau vorbereitet sind. Sogar die Windschutzscheibe, die von einem Roboter beklebt wird, wird daraufhin von den Monteuren vorsichtig in die Karosserie eingesetzt. 

Zwischen den vielen 996 und wenigen Boxstern, erblickten wir hin und wieder einen GT3. Laut Aussage unseres Tourguides dauert die Herstellung eines Boxsters insgesamt 55 Stunden, die eines 996 gute 60 und die des 996 Cabrios bzw. des C4 etwa 65 Stunden. 

Oben Unten Einem Geheimnis auf der Spur?

In der Halle der Motorenfertigung erhaschte mein Blick inmitten anderer Bugteile scheinbar das Frontteil eines 996 Turbo, das haargenau so aussah wie auf dem Bild in Auto, Motor und Sport. Die großen Lufteinlässe die mit einem Gitter versehen sind, waren nicht zu übersehen. Kurz darauf erblickte ich eine Kiste, auf der „2.7 l Motor OBD II Steuergeräte“ stand. Da Porsche bis dato keinen 2.7 l Motor in der aktuellen Produktion hatte, ging ich davon aus, daß damit der ominöse neue und angeblich sehr drehmomentstarke Motor des überarbeiteten Standard Boxster gemeint war. Dieser Motor soll gerüchteweise etwa knappe 220 PS leisten und gleichzeitig mit dem neuen „S“ Motor mit ca. 252 PS präsentiert werden. Ob der Boxster auch optisch überarbeitet wird (wie immer heftiger gerüchteweise behauptet wird), konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Es war aber von der früheren Boxster S „Schwemme“ im Umfeld der Porsche Werke nichts mehr zu sehen. Keinen einzigen Boxster S konnte ich visuell erhaschen und auch ein kleiner Spaziergang übers Gelände brachte keine neuen Erkenntnisse, woraus ich schließen würde, daß der Boxster S auch optisch überarbeitet wurde und dieser Umstand nicht zu früh öffentlich bekannt werden soll. Mehr zu diesem Thema dürfte es in Bälde offiziell von der PAG geben, denn es dauert nicht mehr lange, bis die Eckdaten für die neuen Modelljahr 2000 Fahrzeuge bekannt gegeben werden. Die Händler dürften diese Infos in nächster Zeit erhalten. 

Die Motorenproduktion von Boxster und 996 ist wirklich, sehr interessant, da alle Triebwerke von Hand montiert und Stück für Stück scheinbar von einer einzigen Person am Band zusammengesetzt werden. Dabei gelang es mir einen Blick auf die getrennte GT3 Motorenproduktion zu werfen, wo ich dann wohl das Glück hatte, einen Blick auf den Motor des neuen 996 Turbo zu erhaschen, denn die zwei Turbolader waren genau zu sehen und offensichtlich waren diesmal gleich mehrere Mitarbeiter an der Montage beteiligt. Inmitten der unzähligen 996 Motoren, die an der Decke aufgehängt am Band „entlang krochen“, konnte ich nur einen einzigen Powerkit Motor erkennen. Scheinbar ist der Preis von knapp 18000 DM für viele Porsche Kunden doch ein wenig „happig“ und die versprochene Leistungsausbeute zu gering. 

Danach ging es hinunter in die Sattlerei, wo wir die sogenannte „Hochzeit“ erleben sollten. Dies ist der Augenblick wo Fahrwerk und Motor mit dem Fahrzeug verbunden werden. Leider konnten wir nichts sehen. Der Grund war, laut Aussage des jungen Mannes, daß ein neuer Prototyp in der Produktion getestet wird und man dabei natürlich keine Zeugen wünscht. Es wäre möglicherweise ein sogenannter Probelauf für die kommende Produktion und es würde sich entweder um den Boxster S, den neuen 996 Turbo oder den 996 Targa (!) handeln. 

ObenUnten Schade fand ich es trotzdem und ich gehe mal davon aus, daß mir die PAG dieses Highlight der Produktion „schuldig“ geblieben ist. Diese „Schuld“ werde ich bei meinem nächsten Werksbesuch ganz sicher einfordern. Sehr interessant war auch die Aussage des Tourguides, daß auf dem Band verschiedene Fahrzeuge eingeschleust und gebaut werden können. Ein 996 C4 mit GT3 Motor? Kein Problem. Ein Boxster mit 996 Maschine? Kein Problem. Ein 996 mit Prototyp des 996 Turbo Motors? Kein Problem. Alles soll möglich sein, die Produktion sei sehr flexibel. 

In diesem Augenblick fing ich an, Herrn Dr. Wiedeking um seinen Job zu beneiden und ich fragte mich, was er wohl für ein Fahrzeug fahren würde. Beim darauffolgenden Besuch in der Sattlerei, mehrten sich die Hinweise auf den 996 Typ Y, sprich 996 Turbo bzw. 996 Widebody oder auch 4 S. Überall hingen Merkblätter mit Ausstattungsdetails zu diesem Fahrzeug herum, wie z.B. Alcantara Dachhimmel, beleuchtete Türgriffe, Plastikteile im schwarzen Softlack, Kontrastnaht am Seitenairbag und eine komplette Lederausstattung. Scheinbar hat man sich bereits auf die Produktion des Turbo eingestellt, was wohl dafür spricht, daß das Fahrzeug pünktlich zur IAA 99 vorgestellt wird, zumindest als Stylingstudie wie in manchen Automagazinen behauptet. 

Übrigens wurde uns in der Sattlerei erzählt, daß der Kunde auch sein eigenes Leder zur Verarbeitung mitbringen kann, wie z.B. ein US Viehzüchter, der sein eigenes Leder mit eigenem Brandzeichen für sein Fahrzeug verarbeiten ließ, wobei bei solchen Individualwünschen die Bestellzeit für das Fahrzeug auf bis zu einem Jahr ansteigen kann. In der Sattlerei läuft übrigens fast alles per reine Handarbeit ab und es wirkte alles sehr professionell und sauber. 

Nach dem interessanten Werksbesuch, trotz großer Enttäuschung die „Hochzeit“ verpaßt zu haben, machten wir uns an das Mittagessen, das wirklich erstaunlich köstlich war. Nach dem wohlschmeckenden Essen war es dann soweit: ich sollte zum ersten Mal meinem C4 begegnen und ich überließ es meinem Verkaufsberater die Einführung zu dem Fahrzeug vorzunehmen, da ich ja kein 996 Neuling mehr war. 

Autor: Christian Grünberg

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Fotos © by Christian Grünberg
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