Fahrbericht smart cabrio cdi

von Dipl.-Ing. (FH) Gerd Kebschull
Teil 1 Teil 2 Buchtipps

 
Einleitung

Das smart Cabrio ist ein echter „Hingucker“. Vor allem, wenn er in der Farbe „numeric blue“ daherkommt. Aber mit einem kleinem Stadtflitzer soll es sieben Tage auf Tour gehen, mit Journalistengepäck – das soll gehen? Wir wollten den Beweis antreten.

Zwei Erwachsene brauchen zwei mittelgroße Koffer. Die werden bequem hochkant hinter den Sitzen verstaut. Dazu öffnet man, wie auch bei der Limousine gewohnt, die Ladeklappe. Das Rückfenster kann bequem nach oben geklappt werden. Zwischen Koffer und Rücksitz passt noch das Kleingepäck, wie Kameratasche, Notebook usw. Ganz nach oben werden die Jacken gelegt – und schon kann es los gehen. 

Das ALLES muss mit...
Start. Das alles muss mit...

So viel vorweg. Die Fahrt mit dem kleinsten Cabrio hat sehr viel Spaß gemacht. Erstaunlich für so ein Fahrzeug: das ausreichende Platzangebot und das gute Raumgefühl. Blitzschnell wird aus dem Coupe ein flottes Cabrio. 

Teil 2: Anreise nach Augsburg und Voralpen
...oder Auf los, geht’s los

Das smart Cabrio ist ein echter „Hingucker“. Vor allem, wenn er in der Farbe „numeric blue“ daherkommt. Mit diesem kleinem Stadtflitzer soll es sieben Tage auf Tour gehen. Zwei Erwachsene mit Gepäck, Notebook, Kameraausrüstung und alles, was Journalisten so mit sich „herumschleppen“. Das soll gehen? Wir wollten den Beweis antreten.

Zwei Reisende brauchen zwei mittelgroße Koffer. Die werden bequem hochkant hinter den Sitzen verstaut. Dazu öffnet man beim Coupé, wie auch beim Cabrio, die Heckklappe. Das Rückfenster kann bequem nach oben geklappt werden. Jetzt stehen etwa 260 Liter Stauraum zur Verfügung, dies entspricht umgerechnet sechs Wasserkästen. Bei umgeklappten Beifahrersitz erhöht sich der Stauraum sogar auf 365 Liter. Zwischen Koffer und Rücksitz paßt noch das Kleingepäck, wie Kameratasche, Notebook usw. 

Die richtige Sitzposition ist schnell gefunden und auch mit 188 Zentimeter „Lebensgröße“, fühlen man sich im smart sofort wohl. Der „Kleine“ ist flott unterwegs und mit 100 Nm Drehmoment (bei 1.800 bis 2.8000 1/min) hat man nie das Gefühl untermotorisiert zu sein. Auch im Gebirge findet man immer den passenden Gang, und wenn es mal besonders steil den Berg hinaufgeht, kann man den Motor auch mal bis 3.500 1/min hochdrehen lassen. 

Der Drehzahlmesser ist im smart ein nützliches Instrument, denn die digital Schaltempfehlung fordert den Fahrer eigentlich immer etwas zu früh zum Hochschalten auf. Damit soll wohl der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden. Wenn man beispielsweise bei etwa 2.000 bis 2.200 1/min vom dritten in den vierten Gang schaltet, kommentiert der Motor dies bei ca. 1.800 1/min Umdrehung mit einem Brummen – und der smart fühlt sich nicht „wohl“– obwohl hier schon das maximale Drehmoment von 100 Nm anliegt. Schaltet man jedoch erst bei etwa 2.500 1/min, sprintet der smart bei zirka 2.000 1/min munter weiter und man kann zügig bis 80 km/h beschleunigen. Auf der Autobahn sind 120 km/h (bei 2.500 1/min Umdrehungen) die ideale Reisegeschwindigkeit. So kann der smart mühelos einen Schnitt von knapp 100 Kilometer pro Stunde realisieren. Mit einem wesentlich schnelleren Fahrzeug ist bei der heutigen Verkehrsdichte meist auch nicht mehr drin.

Der smart in Südtirol
Hoch hinaus. Der Smart in Italien, Südtirol auf 1.400m

Ganz schön flott der Kleine

Ein Phänomen ist uns immer wieder aufgefallen: Der smart sorgt für gute Laune im Verkehr. Die anderen Verkehrsteilnehmer schmunzeln, winken und freuen sich mit dem smart-Fahrer. Der smart sorgt für entspannte Atmosphäre auf der Straße: In Augsburg falsch eingeordnet, kein Problem. Einen smart-Fahrer lässt man mit einem Lächeln einfädeln. 

Ein Problem gibt es jedoch: Beim Beschleunigen wird man oft von den anderen Verkehrsteilnehmern unterschätzt. Es kam wiederholt vor, dass wir innerorts mit zirka 55 km/h unterwegs waren. Nachdem wir das Ortsschild passiert hatte, wurde flott beschleunigt. Der Opel Corsa, VW Polo oder ein ähnliches Fahrzeug aus dieser Kategorie, wollte uns mal rasch überholen. Wir mussten den Beschleunigungsvorgang abbrechen, um nicht durch den Gegenverkehr bedingt, in eine gefährlichen Situation zu geraten.

Technik und Ausstattung

Das smart cabrio cdi ist mit einem 3-Zylinder-cdi-Turbodiesel (Common Rail mit 799 qcm Hubraum) mit Ladeluftkühlung ausgerüstet. Da das Fahrzeug als 3-Liter-Auto eingestuft ist, fährt es bis 2005 steuerfrei. Der vom Werk angegebene Verbrauch von 3,4 Litern konnte nur einmal mit 3,2 Litern unterboten werden, da das Fahrzeug nicht vollgetankt wurde. Insgesamt konnten wir aber stets einen Verbrauch von 3,8 bis 4,5 Litern auf 100 Kilometern realisieren, was bei voller Beladung und flotter Fahrweise sicherlich in Ordnung ist. 

SOFTTIP bedeutet schalten, ohne zu kuppeln. Das sequenzielle 6-Gang Getriebe macht unheimlich viel Spaß. Entweder werden die Gänge im manuellen Modus einfach durch leichtes Antippen nach vorn oder nach hinten gewechselt oder im Modus A völlig automatisch geschaltet. Die Kupplung entfällt. 
 
Das Fahrzeug ist serienmäßig mit ABS und EBV (Elektronische- Bremskraftverteilung) sowie TRUST-PLUS (elektronische Traktions- und Stabilitätskontrolle, besser als ESP bekannt) ausgestattet. Die stabile TRIDION-Sicherheitszelle und die serienmäßigen Fahrer- und Beifahrerairbags runden die gute Sicherheitsausstattung ab. Die Seitenairbags sind leider mit 450,- DM aufpreispflichtig. Das smart Cabrio gibt es in drei unterschiedlichen Ausstattungsvarianten:
Mittagspause in Südtirol
Mittagspause: Pause
in Südtirol

  • smart cabrio & pure (24.160,- DM)
  • smart cabrio & pulse (25.840,- DM)
  • smart cabrio & passion (27.449,- DM)
Wir waren in der höchsten Ausstattungsvariante „smart cabrio & passion“ unterwegs, serienmäßig mit Alufelgen, Klimaanlage usw.

Teil 3: Anreise und Voralpengebiet

1. Tag: Anreise nach Augsburg

Die zirka 700 Kilometer lange Anreise nach Augsburg brachte nicht so viel Spaß. Das lag aber nicht am smart, der brav seine Kilometer „heruntergespulte“, sondern an zahlreichen Staus, die überall auf uns „lauerten“.

Nach zirka 340 Kilometern wurde der ersten Tankstopp eingelegt. Die Restanzeige zeigte noch eine Kraftstoffmenge von 4 Litern an. Demnach müßten jetzt 18 Liter Diesel getankt werden. Nach 12 Liter war allerdings schon Schluß. Klar, Diesel schäumt, aber auch nach einer kurzen Pause und vorsichtigem Nachtanken waren mehr als 13,3 Litern nicht nachzufüllen. Ein großer Nachteil bei Flachtanks. Beim nächsten Tankstopp haben wir etwa eine Minute gewartet, um dann den Wagen weiter zu betanken. Die Zapfpistole hat sich einfach abgeschaltet und der Tankvorgang war „zwangsweise“ beendet.
 
 
Auf der Autobahn wurde eine Kraftstoffverbrauch berechnet, der zwischen 3,9 bis 4,5 Litern auf 100 Kilometern lag. Mit einem guten bayrischen Abendbrot und einem Hefeweißbier ging der erste Tag zu Ende.

Übernachtung Hotel Wangerhof
Vogteistraße 3
Augsburg - Innigen
Tel. 0821-9008-0; Fax. –198
Internet und E-Mail nicht vorhanden
A8, Abfahrt Augsburg (West), B 17, Abfahrt Innigen, Beschilderung Richtung Innigen. In Innigen ist der Weg zum Hotel Wangerhof ausgeschildert. Es sind genügend kostenlose Parkplätze vorhanden.

Mittagspause in Südtirol
Augsburg. Der smart vor
dem Hotel Wangerhof

2. Tag: Tagestour Voralpengebiet

Tagestour: Augsburg – Ammersee – Weilheim – Seeshaupt – Iffeldorf – Kochelsee – Walchensee – Mittenwald – Garmisch Partenkirchen – Schongau – Landsberg – Augsburg: 314 Kilometer

Nach einem guten Frühstück ging es auf die erste Tagestour durch das Voralpengebiet. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns, so dass wir ab zwölf Uhr das erste Mal „offen fahren“ konnten.

Das offene Erlebnis benötigt nur eine Minute

Wenn man einmal das Prinzip verstanden hat, kann man gar nicht so schnell schauen, wie sich der smart aus einem Coupé in ein Cabriolet verwandelt. Das Verdeck öffnet auf Knopfdruck – auch während der Fahrt – und läßt viel Sonne und Luft hinein, ohne das es zieht (smart spricht in diesem Zusammenhang von TRITOP L und XL). Das eigentliche Cabrio-Feeling kommt aber erst auf, wenn man das Verdeck nach hinten klappt. Dazu muß man anhalten, und der Cabrio-Knopf wird abermals gedrückt. Mit einem kleinen Schwenk nach hinten und einen leichten Druck nach vorn, rastet das Verdeck ein (TRITOP XXL). Nun ist es sinnvoll das Windschott wieder einzuknöpfen, falls man dies, im Coupé-Zustand entfernt hat. Das Windschott wird zuerst in zwei Öffnungen im Überrollbügel fixiert und dann über die anderen Befestigungszapfen gespannt und mittels Druckknöpfe befestigt. Wer will, kann jetzt noch die Seitenteile (Dachholme) entfernen und in den dafür vorgesehenen Behälter (Heckklappe) verstauen. 
 
Von Augsburg sind wir über die B17 Richtung Landsberg auf die A 96 nach München gefahren. Von der Abfahrt Greifenberg liegt der Ammersee nur noch einen Steinwurf entfernt. Über die Seestraße kann man den gesamten Ammersee von Norden nach Süden abfahren.
Mittagspause in Südtirol
Der Ammersee
Über Weilheim, Seeshaupt ging es weiter nach Iffeldorf. Wer Lust hat, kann in Seeshaupt noch einen Stopp am Starnberger See oder einen Spaziergang am Oster- und Fohnsee (Insidertipp) machen.

Über Penzberg ging es weiter nach Kochel. In der Kurstadt mit dem typischen bayrischen Ambiente, lohnt es sich, einen kleinen Spaziergang zu machen. Wir haben uns natürlich schon auf die kurvige Straße gefreut, die zum Walchensee hochführt. Der Kochelsee liegt unten im Tal und über eine sehr schöne Straße geht es weiter zum Walchensee. Der Parkplatz zwischen Kochel- und Walchensee ist ein wichtiger Halt für einen Fotostopp. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Kochelsee.

Mittenwald
 
In Mittenwald haben wir uns einen längeren Aufenthalt gegönnt. Der Ort ist sehr gemütlich und nicht so groß wie Garmisch- Partenkirchen. Sehenswert in Mittenwald sind die vielen alten Häuser in der Innenstadt und natürlich die Pfarrkirche „St. Peter und Paul“.

Die Pfarrkirche „St. Peter und Paul“ ist über 250 Jahre alt und wurde von Joseph Schmutzer im Barock-Stil erbaut. Ihm darf auch die reiche und gute Rokokostuckatur zugeschrieben werden. Bemerkenswert ist der Hochaltaraufbau mit Engeln, Kreuz und Kelch. Das Altarbild ist umrahmt mit lebensgroßen Heiligenfiguren, u.a. Karl Borromäus und Bischof Lambert.

Mittagspause in Südtirol
Pfarrkirche. „St. Peter 
und Paul“ , Mittelwald

Über Garmisch-Partenkirchen, Oberammergau, Schongau ging es wieder zurück nach Augsburg. 
Alle Angaben ohne Gewähr.

 
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