Unten
Opel eröffnet den Autohandel im Internet

Als erster Massenhersteller verkaufen die Rüsselsheimer
mehrere Modelle online - Billigere Preise als beim Händler 


 


Von Marco Dalan

Stuttgart/Rüsselsheim - Die Internet-Revolution erreicht endgültig den Automobilvertrieb. Als erster Massenhersteller in Deutschland verkauft die Adam Opel AG vom 10. März bis 31. Juli in einem Pilotprojekt mehrere Modelle ihrer Produktpalette im World Wide Web. Der Vorteil für die Online-Käufer: Die Web-Cars sind billiger als beim Händler.
Zu den Sondermodellen, die nur im Netz verkauft werden sollen, gehören Varianten des Agila, Corsa und Astra sowie der Caravans von Omega und Vectra. "Die Web-Modelle werden attraktive Preise haben", sagt eine Opel-Sprecherin. Ein Beispiel: Beim Händler kostet das Modell ohne Radio 17 500 Mark, im Internet wird der Preis für das gleiche Agila-Sondermodell mit Radio bei 16 900 Mark liegen. In Einzelfällen liegt der Online-Rabatt bei acht Prozent. Auch werden die Autos schneller lieferbar sein, da sie extra für das Web hergestellt werden.

Das Online-Angebot von Opel umfasst Angebote für Finanzierung, Leasing oder auch Gebrauchtwagenverkauf. Hat sich der Kunde für ein Fahrzeug entschieden, kann er online eine Reservierungsgebühr von 100 Mark entrichten. Daraufhin setzt sich ein Kundenberater online oder auch telefonisch mit ihm in Verbindung. Unterschrieben werden muss der Kaufvertrag allerdings noch beim Opel-Händler.

Dass durch das Internet der schleichende Tod des Autohändlers einsetzt, glaubt die Sprecherin nicht. Der Autokauf sei in Deutschland sehr emotional besetzt. Nach jüngsten Untersuchungen informieren sich zwar bereits 33 Prozent der Interessenten vor einem Autokauf im Internet, doch der eigentliche Abschluss wird dann doch vor Ort gemacht. Ob das Projekt fortgesetzt oder sogar ausgeweitet wird, entscheidet Opel nach der fünfmonatigen Testphase.

(c) Die WELT online
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